Mit Hilfe eines
Drehfeldrichtungsprüfgerät
kann man die Orientierung eines
Drehfeldes
bestimmen. Beim Betrieb eines Drehstrommotors entscheidet die Orientierung des
Drehfeldes über die Drehrichtung des Motors. Durch Vertausch von nur zwei Phasen
wird die Richtung des Feldes und damit die Drehrichtung des Motors umgekehrt.
Für den Betrieb meines sehr alten Tauchkompressors ist die Drehrichtung von entscheidender
Bedeutung. Eigentlich möchte ich keinen Selbstversuch mit einem falsch herum betriebenen
Kompressor starten, das finanzielle Risiko ist mir einfach zu hoch.
Es musste schnell ein Drehfeldmesser her, damit der Kompressor unbeschadet sein nächstes
zu Hause beziehen kann.
Abbildung 1
Fertig aufgebautes Messgerät mit Messleitungen
Es sind eine ganze Reihe kommerzieller Drehfeldmessgeräte
auf dem Markt verfügbar.
Bei
Conrad und
ELV
bin ich sofort auf etliche Geräte gestoßen.
Das Teuerste ist ein dreipoliges Gerät von
Fluke
und kostet bei Conrad knapp 200,- Euro (Conrad Artikel-Nr.: 122164 - 62).
Wenn das Gerät nur alle paar Jahre ein Mal zum Einsatz kommt ist das
eindeutig zu teuer.
Ein einfacher, dreipoliger Prüfer kostet bei Conrad jedoch nur ca. 20,- Euro
(Conrad Artikel-Nr.: 101032 - 15) und ist damit durchaus erschwinglich.
Die zweipoligen Geräte kann man mit etwas Glück bei ebay
für 10,- Euro ersteigern.
Bei ELV bin ich dann zufällig auf einen Bausatz für 36,-Euro
(ELV Artikel-Nr.: 68-386-23) gestoßen. Dabei bin ich sofort hellhörig
geworden. Wenn es kommerzielle Bausätze zu kaufen gibt, kann man so ein Gerät
sehr wahrscheinlich auch mit eigenen Mitteln zusammenfrickeln und lernt noch etwas dabei.
Abbildung 2
Detailansicht der Anschlussbuchsen am Drehfeldmesser
Und so war es auch. Nach kurzer Suche im Internet bin ich auf die Seiten von
BLACK STROM gestoßen.
Den dort beschriebenen,
zweiten Drehfeldmesser
habe ich mit kleinen Änderungen nachgebaut, das Design des Gehäuses habe ich sogar
vollständig übernommen.
Die Schaltungsbeschreibung des
1. Drehfeldmessers
von BLACK STROM ist sehr empfehlenswert.
Schönen Dank für die hervorragenden Webseiten.
Die Schaltung entspricht wahrscheinlich exakt dem Voltcraft
Drehfeldrichtungsprüfer VC-32 (Conrad Artikel-Nr.: 101032 - 15) für 20,- Euro.
Im Unterschied zum Aufbau von BLACK STROM habe ich bei meinem Gerät
Sicherheitsbuchsen anstelle der fest verlöteten Messleitungen verwendet.
So kann ich vorhandene Messleitungen aus meinem Bastelbestand
wieder verwenden. Außerdem habe ich bei dem Elektronikhändler meines Vertrauens
keine 180V Zener-Dioden bekommen, stattdessen habe ich einfach zwei 91V Z-Dioden in Reihe geschaltet.
Kostenübersicht
3 Einbaubuchsen |
3,20 Euro |
1 Gehäuse |
1,90 Euro |
5 Standard-Leuchtdioden |
0,80 Euro |
6 Zener-Dioden |
2,50 Euro |
restliches Material |
aus der Bastelkiste (eh schon da) |
Fazit
Das Gerät funktioniert auf Anhieb hervorragend. Insgesamt habe ich knapp 10,- Euro ausgegeben und
wie erwartet eine Menge gelernt. Mein Kompressor kann jetzt gefahrlos umziehen.
Stand: Juni 2008