Für technikverliebe Taucher wird es immer schwieriger den Überblick über die verschiedenen Lampentechnologien zu behalten. Lohnt es sich wirklich auf LED umzusteigen? Wie groß ist der Unterschied zwischen den verschiedenen Leuchtmitteln Halogen, HID und LED? Ist Lampe A wirklich so viel heller als Lampe B? Wenn ich die aktuellen Beiträge im Winter 2009/2010 in diversen Internetforen und Newsgroups zu diesem Thema betrachte, scheint es wirklich einen Bedarf nach einer objektiven Vergleichsmöglichkeit von Tauchlampen zu geben. Nicht jeder Taucher hat die Möglichkeit diverse Lampen auszuleihen, um sich in realer Umgebung ein eigenes Bild machen zu können.


Die Verwirrung ist groß
Der eine Hersteller misst die Beleuchtungsstärke (Lux), andere vergleichen den Lichtstrom (Lumen) ein Dritter ist der Auffassung, dass nur über die Messung der Lichtstärke (Candela) ein objektiver Vergleich möglich ist. Mit elektischen Einheiten wie Watt, Volt, Ampere und Amperestunden können die meisten Taucher etwas anfangen. Ich vermute aber, dass die Wenigsten die Bedeutung der photometrischen Größen wie Lichtstrom und Lichtstärke verstehen und richtig einordnen können.


Komplexe Materie
Wie kompliziert die Materie ist, zeigt die Definition des Begriffs ANSI-Lumen. Mit Hilfe der Einheit ANSI-Lumen werden Projektoren verglichen. Vereinfacht gesagt wird nach diesem Standard die Beleuchtungsstärke an neun Punkten in einer genormten Projektionsfläche gemessen und zu einem Wert gemittelt. Wenn man schon bei dem homogenen Licht von Projektoren, das idealer Weise kaum Helligkeitsunterschiede aufweist, neun Messwerte und einem aufwändigen Messaufbau benötigt, wie kompliziert muss dann die Messung von Lampen ausfallen, deren Licht nicht gleichmäßig verteilt wird? Abbildung 2 zeigt den fokussieren Lichtkegel einer 18 W Extreme Exposure. Kann man ein derartiges Licht überhaupt mit einer einfachen Messvorrichtung vergleichbar machen?


Meine Messung
Abbildung 3 zeigt das Ergebnis einer einfachen Messung mittels eines Luxmeters. Ich habe mit meinem selbstgebauten Luxmeter drei verschiedene Leuchtmittel in einer Extreme Exposure mit der Beleuchtungsstärke eines einfachen, handelsüblichen 1mW Laserpointer verglichen. Der Abstand zwischen dem Eigenbau-Luxmeter und dem Leuchtmittel betrug drei Meter, die Messung wurde im abgedunkelten Keller ohne den störenden Einfluss von Tageslicht und anderen Lichtquellen durchgeführt. Leuchtmittel und Sensor befinden sich einen Meter über dem Boden.

Die beste Tauchlampe der Welt
Das Ergebnis spricht für sich! Der Laserpointer ist deutlich heller als eine 18W HID-Lampe. Also liebe Taucher, vergesst eure lichtschwachen HID- und LED-Lampen! Die Tauchlampe der Zukunft heißt Laser, ist winzig klein, hat eine Brennzeit von bis zu 100 Stunden und kostet nur ein Bruchteil eurer bisherigen "Dinosaurierlampen".

Fazit
Offensichtlich ist es wenig sinnvoll eine Tauchlampe über eine einfache Messung der Beleuchtungsstärke beurteilen zu wollen. Im ungünstigsten Fall misst man mit einem Luxmeter nur die maximale Helligkeit in einem Punkt, wenige Zentimeter daneben kann es schon wieder ganz anders aussehen. Die für Taucher wichtige Streustrahlung findet keinerlei Berücksichtigung. Wer Tauchlampen selber vergleichen will, dem kann ich nur von der Anschaffung eines eigenen Luxmeters abraten.

Ausblick
Das American National Standards Institute ANSI macht es vor: Am sinnvollsten scheint der Vergleich über den Lichtstrom (Lumen) auf einer fest vorgegebenen Projektionsfläche. Dabei muss bei Tauchlampen die ungleichmäße Lichtverteilung berücksichtigt werden, der Hauptlichtkegel und die Randbereiche müssen in das Messergebnis einfließen. Wie eine geeignete Messvorrichtungen aussehen könnte, werde ich in Kürze hier beschreiben.