Die erste reale Anwendung des
Carrduino Dekoders ist eine Startampel.
Da es für die D143 bisher keine eigene Startampel zu kaufen gibt und ich ausschließlich
im Maßstab 1:43 unterwegs bin, hat mich der Eigenbau einer solchen Ampel schon eine ganze Zeit gereizt.
Abbildung 1
3,2,1...das Endergebnis dieser Anleitung, eine 1:43 Carrera Startampel
Meine Ampel soll in der ersten Ausbaustufe wie das Carrera Startlicht 30354 funktionieren. Das bedeutet,
die Startsequenz wird über fünf doppelte rote LEDs angezeigt. Im normalen Betrieb ist
die Ampel aus. Die Ampel soll wie das Original über die Bahn mit Energie
und den notwendigen Schaltsignalen versorgt werden. In den weiteren Versionen möchte ich dann
Ampeln entwickeln, die der Startampel beim Formel-1 näher kommen, z.B. soll der normale
Rennbetrieb durch ein grünes Licht angezeigt werden und so weiter. Da die dafür notwendigen
Signale von der CU nicht übertragen werden, müssen diese Zustände von der Ampel selber erkannt
werden, was sicher nicht ganz leicht sein wird.
Abbildung 2
Das original Carrera Startlicht 30354. Nur die Startsequenz wird angezeigt, ansonsten ist die Ampel aus.
Die Informationen zur Steuerung der LEDs werden von BB und CU im Programmierdatenwort an die externen
Geräte übertragen. Der Aufbau des Programmierdatenworts unterscheidet sich zwischen BB und CU,
daher sind die Systeme leider nicht kompatibel. Um mir die Sache zu vereinfachen,
konzentriere ich mich nachfolgend ausschließlich auf die CU. Ein Anpassung an die BB ist
nachträglich jederzeit möglich, die Hardware kann weiter verwendet werden, lediglich die Erkennung der
Zustände müsste per Software angepasst werden. Mit Hilfe der Dokumentation von
Stefan Heß
sollte das kein großes Problem sein.
Abbildung 3
Detailansicht der LED-Reihe am Carrera Startlicht 30354.
Zur Steuerung der 5 Doppel-LEDs ist im Programmierdatenwort der Befehl Nr. 16 vorgesehen.
Wird die Start-Taste gedrückt, gehen alle 5 LEDs der CU an. Nach erneutem Drücken der Start-Taste
wird die Startsequenz eingeleitet. Im Rennbetrieb ist das Startlicht aus, an der CU leuchtet
die mittlere LED. Bei jeder Zustandsänderung der LEDs wird der Befehl 16 mit den entsprechenden
Werten für die Anzahl der leuchtenden LEDs übertragen.
Abbildung 4
Der Aufbau der 13 Bits des Befehls Nr. 16 im Programmierdatenwort der CU
Die minimale Software für den Arduino ist damit schon vorgegeben. Als Grundlage dient das
Carrera Hacking Skeleton
welches ich im Zusammenhang des
Carrera Protokoll Decodierers
vorgestellt habe. Eine einfache Switch-Case Anweisung innerhalb des Skeletons
steuert die LED-Zustände je nach empfangenen Programmierdatenwort.
Der zugehörige Testaufbau der Hardware auf dem Protoboard ist ebenfalls überschaubar, er würde
auch auf ein halbes "Frühstücksbrettchen" passen.
Abbildung 5
Testaufbau der Startampel im Carrera Style auf einem Steckbrett mit einem Arduino nano.
In dieser Schaltung kommt ein Arduino Nano zum Einsatz, dieser ist nach meinen Erfahrungen
ideal für das Steckbrett geeignet und sorgt für kompakte Testaufbauten.
Der Arduino wird über einen Gleichrichter und einen 5 Volt Festspannungsregler versorgt.
Der Anschluss über den Gleichrichter hat den Vorteil, dass man die Schaltung
beliebig an die Bahn anschließen kann, man braucht sich nicht um Polaritäten zu kümmern.
Die spätere Startampel kann also in beliebiger Richtung in die Bahn eingebaut werden.
Die Decodierung der Carrera Daten erfolgt analog zum
Protokolldecodierer
über einen einfachen Widerstands-Spannungsteiler.
Abbildung 6
Schaltplan für den Testaufbau der Startampel im Carrera Style
Der Spannungsteiler wird, wie gehabt, aus den beiden Widerständen R1 = 22 kΩ und R2 = 1,5 kΩ gebildet
und füttert den Pin 2 des Arduinos. Die LEDs werden an einem Vorwiderstand von jeweils 220 Ω betrieben.
Der Rest der Schaltung bedarf keiner weiteren Erklärung. Der erste funktionstüchtige Arduino Sketch
zur Ansteuerung des Testaufbaus sieht nach den oben ausgeführten Vorüberlegungen wie folgt aus:
const int dataInPin = 2;
const int red1Pin = 8;
const int red2Pin = 9;
const int red3Pin = 10;
const int red4Pin = 11;
const int red5Pin = 12;
boolean wordChange = false;
long Word = 0;
long currentWord = 0;
unsigned long intervalMicros = 0;
unsigned long previousMicros = 0;
unsigned long currentMicros = 0;
void setup() {
int ledPin;
pinMode(dataInPin, INPUT);
attachInterrupt(0, manchesterDecode, CHANGE);
for (ledPin=red1Pin; ledPin<=red5Pin; ledPin++){
pinMode(ledPin, OUTPUT);
digitalWrite( ledPin, LOW);}
}
void loop() {
int ledPin;
if( wordChange == true ){
wordChange = false;
switch ( Word ) {
case 4111: // Binary: 1000000001111 programming data word: command 16, value 0
for (ledPin=red1Pin; ledPin<=red5Pin; ledPin++)
digitalWrite( ledPin, LOW );
break;
case 6159: // Binary: 1100000001111 programming data word: command 16, value 1
for (ledPin=red1Pin; ledPin<=red5Pin; ledPin++)
digitalWrite( ledPin, LOW );
digitalWrite( red1Pin, HIGH );
break;
case 5135: // Binary: 1010000001111 programming data word: command 16, value 2
for (ledPin=red1Pin; ledPin<=red5Pin; ledPin++)
digitalWrite( ledPin, LOW );
digitalWrite( red1Pin, HIGH );
digitalWrite( red2Pin, HIGH );
break;
case 7183: // Binary: 1110000001111 programming data word: command 16, value 3
for (ledPin=red1Pin; ledPin<=red5Pin; ledPin++)
digitalWrite( ledPin, LOW );
for (ledPin=red1Pin; ledPin<=red3Pin; ledPin++)
digitalWrite( ledPin, HIGH );
break;
case 4623: // Binary: 1000100001111 programming data word: command 16, value 4
for (ledPin=red1Pin; ledPin<=red5Pin; ledPin++)
digitalWrite( ledPin, LOW );
for (ledPin=red1Pin; ledPin<=red4Pin; ledPin++)
digitalWrite( ledPin, HIGH );
break;
case 6671: // Binary: 1101000001111 programming data word: command 16, value 5
for (ledPin=red1Pin; ledPin<=red5Pin; ledPin++)
digitalWrite( ledPin, HIGH );
break;
}
}
}
void manchesterDecode(){
// for more see: http://www.wasserstoffe.de/carrera-hacks/manchester-decode/index.html
}
Der Sketch ist nicht gerade elegant, die vielen digitalWrite Befehle und for-Schleifen
blähen den Code unnötig auf. Mit Hilfe von Bitoperationen, Masken und direkter Adressierung der Ports
kann die Switch-Case Anleitung deutlich kürzer gestaltet werden. Allerdings leidet darunter die
Verständlichkeit des Codes, was gerade für Einsteiger und Nicht-Programmierer unschön ist. Außerdem
ist der Code nicht mehr auf alle Arduino-Plattformen übertragbar, weil er hardwareabhängig
geworden ist.
Don Cross schreibt in seinem
Arduino Bit Math Tutorial treffend
zu dieser Programmierweise:
"The code is much more difficult for you to debug and maintain, and is a lot harder for other people
to understand. It only takes a few microseconds for the processor to execute code, but it might take
hours for you to figure out why it isn't working right and fix it! Your time is valuable, right?
But the computer's time is very cheap, measured in the cost of the electricity you feed it.
Usually it is much better to write code the most obvious way."
Die reduzierte Version möchte ich hier dennoch nicht vorenthalten.
const int dataInPin = 2;
boolean wordChange = false;
long currentWord = 0;
long Word = 0;
unsigned long intervalMicros = 0;
unsigned long previousMicros = 0;
unsigned long currentMicros = 0;
void setup() {
pinMode(dataInPin, INPUT);
attachInterrupt(0, manchesterDecode, CHANGE);
DDRB = B00011111; // set digital pins 12,11,10,9,8 as output
PORTB = B11100000; // set digital pins -,-,13,12,11,10,9,8 to LOW
}
void loop() {
if( wordChange == true ){
wordChange = false;
switch ( Word ) {
case 4111: // Binary: 1000000001111 programming data word: command 16, value 0
PORTB = B00000000; // set digital pins -,-,13,12,11,10,9,8 to LOW
break;
case 6159: // Binary: 1100000001111 programming data word: command 16, value 1
PORTB = B00000001; // set digital pins -,-,13,12,11,10,9 to LOW and pin 8 to HIGH
break;
case 5135: // Binary: 1010000001111 programming data word: command 16, value 2
PORTB = B00000011; // set digital pins -,-,13,12,11,10 to LOW and pins 8,9 to HIGH
break;
case 7183: // Binary: 1110000001111 programming data word: command 16, value 3
PORTB = B00000111; // set digital pins -,-,13,12,11 to LOW and pins 8,9,10 to HIGH
break;
case 4623: // Binary: 1000100001111 programming data word: command 16, value 4
PORTB = B00001111; // set digital pins -,-,13,12 to LOW and pins 8,9,10,11 to HIGH
break;
case 6671: // Binary: 1101000001111 programming data word: command 16, value 5
PORTB = B00011111; // set digital pins -,-,13, to LOW and pins 8,9,10,11,12 to HIGH
break;
}
}
}
void manchesterDecode(){
// for more see: http://www.wasserstoffe.de/carrera-hacks/manchester-decode/index.html
}
Diese Version ist natürlich deutlich kürzer, aber auch nicht ganz sauber.
So setze ich beispielsweise mit dem PORTB-Befehl
jedes Mal ungewollt den Port 13 mit, obwohl dieser nicht gebraucht wird.
Warum? PORTB wirkt immer gleichzeitig auf die Pins 8 bis 13. Soll Pin 13
nicht mit gesetzt werden, müsste man mit Masken und einer bitweisen UND und ODER
Anweisung arbeiten, wie es im
Port Manipulation Tutorial
ausführlich beschrieben wird. Das habe ich an dieser Stelle einfach geschlabbert.
Nachdem die grundsätzliche Funktion geklärt ist widmen wir uns nun dem Hardware Aufbau
einer Ampel. Zum 1:1 Nachbau der Carrera Ampel 30354 werden
pro Ausgang am Arduino zwei rote LED's benötigt. Die roten LED's haben eine Durchlassspannung
von 1,8 V bei einem Strom von 25 mA. Die Leerlaufspannung an den digitalen Ausgängen des Arduinos
beträgt 4,5 V, bei leichter Belastung bricht die Spannung bereits auf 4,25 V ein. Es bietet sich
also an, jeweils zwei rote LEDs an einem Port zu betreiben. Die Gesamtspannung über den LEDs
beträgt dann 3,6 V. Die Restspannung von ca. 0,6 bis zu theoretischen 0,9 V kann über einen Vorwiderstand von
33 Ω vernichtet werden. Risikobereite Bastler verzichten auf den Vorwiderstand und betreiben
die beiden in Reihe geschalteten Dioden ohne Vorwiderstand am Arduino. Ich habe das während meiner
Startampelbastelei selber so gemacht, als Dauerlösung für den Rennbetrieb würde ich das aber nicht empfehlen.
Abbildung 7
Das erste Bastelmaterial ist angekommen, der Lötkolben kann schon mal warm laufen, mir kribbelt es
bereits in den Fingern....
Meine Ampel soll von zwei Seiten sichtbar sein, das heißt pro Arduino Port müssten 4 LEDs angesteuert werden.
Die Arduino Pins sind für jeweils maximal 40 mA ausgelegt, zwei LED Stränge parallel würden mit 50 mA den Pin
definitiv überlasten. Daher verwende ich das Transistor Darlington Array des ULN2003 als Schalter
zur Entlastung der Arduino Pins. Die Schalter werden direkt an den LEDs der Ampel eingebaut und separat über
einen 12V Gleichspannungsregler aus der Bahn mit Strom versorgt. Damit müssen zwischen Arduino und Ampel
nur noch schwache Schaltsignale übertragen werden und die Verkabelung zwischen Arduino und Ampelbrücke
kann dünn und lang ausfallen ohne die Helligkeit der LED zu beeinflussen. Auch unterschiedliche Netzteile
mit 14,8 V oder 18 V haben damit keinen Einfluss auf die Helligkeit der LED's. Hier die notwendige Treiberschaltung:
Abbildung 8
Schaltplan des LED Treibers für die Carrduino Startampel
Die Diode D1 dient zur Entkopplung der Treiberschaltung vom Arduino,
ohne diese Diode kann der Arduino die Daten nicht mehr
sauber decodieren. Für die Verbindung zwischen der Treiberschaltung und dem Arduino verwende ich 10-adriges
Flachbankkabel und für J1 kommt ein entsprechender Pfostenverbinder zum Einsatz.
Für die Spannungsversorgung und Masse werden jeweils zwei Adern des Flachbandkabels parallel verwendet.
Zusätzlich zu diesen vier Versorgungsleitungen werden fünf Adern für die Ansteuerung benötigt, womit
eine Ader frei bleibt. Über diese könnte man in nachfolgenden Versionen beispielsweise einen Summer oder
einen sechsten Diodenstrang schalten. Jeweils vier Dioden werden in Reihe an einem Eingang
des Darlignton Arrays geschaltet, als Vorwiderstand kommt bei 12 V Versorgungsspannung ein 100 Ω
Widerstand pro Strang zum Einsatz.
Abbildung 9
Platinendesign des LED Treibers. Die Bestückungsseite ist nicht erkennbar, da die Platinen durchsichtig
dargestellt werden, bitte den Text beachten.
Die LEDs werden auf zwei Platinen aufgelötet und in der sogenannten Cordwood Bauweise miteinander verbunden.
Hierzu braucht man keine Platine ätzen oder fräsen, das funktioniert mit doppelseitig beschichteten
Lochrasterplatinen ganz hervorragend. Blau gezeichnet sind in Abbildung 8 alle Drahtverbindungen, die
von Hand verlegt werden müssen. Mit den Buchstaben A-E sowie Z sind alle Cordwood Verbindungen
zwischen den beiden Platinen gekennzeichnet. Die Zahlen 1-10 bezeichnen die Verlötungen des Flachbandkabels.
An dem türkis gezeichnete Punkt 6 ist die unbelegte Ader Nr. 6 des Flachbandkabels verlötet, damit
sie nicht frei zwischen den Platinen hängt und somit keinen Schaden anrichten kann. Achtung!
Damit alle Verbindungen sichtbar werden, sind die Platinen in Abbildung 8 durchsichtig gezeichnet. Das
kann zu Verwirrung führen, weil die Bauelemente entweder in der Draufsicht oder in der Durchsicht und damit
jeweils spiegelverkehrt dargestellt sein können. In der Layoutgrafik betrifft das hauptsächlich
den ULN2003 sowie den 7812. Bitte nicht verunsichern lassen, was in Abbildung 8 auf den ersten
Blick noch sehr kompliziert aussieht, ist in der Praxis ist das halb so schlimm. Auf dem nachfolgenden
Foto kann man sehr schön erkennen, wo die Reise hingehen soll.
Abbildung 10
Erster Testaufbau des LED-Treibers, die Platinen sind noch provisorisch an den ungekürzten LED-Beinchen verlötet
In diesem Stadium kann die komplette Ampel an dem in Abbildung 4 gezeigten Testaufbau getestet werden. Die
Versorgungsspannung des LED-Treibers wird nach dem Gleichrichter abgenommen. Die Verbindung zwischen Steckbrett
und Flachbandkabel erfolgt über den Pfostenverbinder und Drahtlitzen. Ich hatte mir für diese Zwecke extra eine
zehnpolige Breakout-Stiftleiste gebaut. Die Steuerleitungen 1-5 des Treibers können parallel zu den LEDs auf
dem Steckbrett betrieben werden.
Abbildung 11
Zehnpolige Breakout-Stiftleiste für Testverbindungen zwischen Steckbrett und LED-Treiber
Wenn alles soweit funktioniert, kann mit dem mechanischen Aufbau begonnen werden. Um es mir einfach zu
machen, verwende ich für das Gestell schwarze Plastikrohre aus dem Baumarkt mit einem Durchmesser von 7 mm.
Die Stützen haben eine Höhe von 10 cm und die Ampelbrücke wird 20 cm breit.
Diese Werte passen für die 1:43 Bahn sehr gut, bei anderen Bahnen müssen die Maße natürlich
entsprechend angepasst werden.
Abbildung 12
Der LED-Treiber ist erstmalig an der Ampelbrücke montiert und soll testweise verkleidet werden
Vor der endgültigen Verschraubung werden die Beinchen der LEDs auf der einer Platine komplett gekürzt. Auf
der anderen Seite bleiben die Beinchen für die Verbindungen A-E in voller Länge stehen. Für die Verbindung
Z verwende ich ein kurzes Stück flexible Litze, damit ich die Position der Platinen während
des Zusammenbaus noch anpassen kann. Erst wenn alles soweit passt, werden die beiden Treiberplatinen
final miteinander verlötet. Dazu werden die stehen gebliebenen Beinchen der LEDs auf die richtige Länge
gekürzt und auf der Gegenseite verlötet.
Abbildung 13
Detailansicht der fertig zusammen gelöteten LED-Platinen
Die Brücke ist jetzt soweit fertig, als nächstes muss nur noch der Arduino, die Decoderwiderstände und
die Spannungsversorgung soweit verkleinert werden, dass die Bauteile unter eine
D143 Schiene passen. Anstelle des in den bisherigen Testaufbauten verwendeten Arduino Nano verbaue
ich in der echten Ampel den Arduino Mini. Der Mini hat den Vorteil, dass er auch
ohne verlöteten Stecker ausgeliefert wird (without headers). Er ist damit wesentlich
flacher als der Nano und passt perfekt unter die D143 Schienen. Achtung! Einige Anbieter
verkaufen den Mini nur mit verlöteten Steckerleisten, also bitte unbedingt darauf achten, dass man
eine "headless" Version erhält.
Abbildung 14
Links der Arduino Nano, rechts der Mini ohne Verbindungsstecker.
Der Mini besitzt allerdings keine 12 digitalen Ein-/Ausgabepins, die Pin-Definition im Sketch muss
also entsprechend angepasst werden. Zur Ansteuerung der LEDs verwende ich die Pins 3-7, Pin 2 bleibt
wie bisher als Eingangspin für die Bahndaten erhalten. Der reduzierte Sketch mit den PORTB Befehlen
funktioniert auf dem Mini nicht, die PORT- und DDR-Befehle müssten an die verfügbaren Pin Nummern
des Mini angepasst werden. Auf dem Mini ist wegen der fehlenden Pins nur der PORTD Befehl
verfügbar, dieser wirkt immer gleichzeitig auf die Pins 0 bis 7. Die Pins 0 und 1 sind
die TX und RX Ports für die Programmierung des Arduinos und der Pin 2 wird bei mir ausschließlich
als Eingang für die Decodierung verwendet. Damit diese Ports nicht jedes Mal mit gesetzt werden,
müssten wie im
Port Manipulation Tutorial
beschrieben, entsprechende UND/ODER Operationen eingebaut werden.
Das ist, wie ich bereits oben beschrieben habe, ein klassisches Beispiel
dafür, dass der Code hardwareabhängig und unverständlich wird.
Der Mini besitzt auch keinen USB Anschluss und muss daher über den zusätzlichen
USB Serial Light Adapter programmiert werden.
Zwischen dem USB Adapter und dem Mini wird gemäß des
Arduino Mini Guides
noch ein kleines Adapterkabel mit einem Kondensator benötigt. Dieses Kabel habe ich fest
mit dem Mini verlötet und mit einem 5-poligen Stecker versehen,
so dass ich den Arduino in der fertigen Startampel jederzeit neu
programmieren kann. Das Progammierinterface ist in Abbildung 17 zu sehen.
Abbildung 15
Schaltplan des Carrduino Startampel Basismoduls zur Spannungsversorgung und Signalaufbereitung
Die restlichen Bauteile für die Spannungsversorgung und den Spannungsteiler für die Dekodierung
habe ich in einer separaten Platine zu einem eigenständigen Modul zusammengefasst.
Dieses Modul ist universell einsetzbar, ich
verwende es bereits für erste Tests an der Carrduino Weiche und dem Carrduino Fahrzeugdecoder.
Das Platinen Layout sieht wie folgt aus:
Abbildung 16
Layout des Carrduino Startampel Basismoduls zur Spannungsversorgung und Signalaufbereitung
Das Basismodul muss ebenfalls unter die D143 Schiene passen. In der klassischen, diskreten Bauweise
ist das nicht möglich. Durch die Verlötungen auf der Rückseite der Platine und die Bauteile auf
der anderen wird die Platine leider zu hoch und passt nicht mehr unter die 1:43 Carrera Schiene. Eine
kleine Modifikation schafft Abhilfe. Die DIL/DIP Bauteile werden einfach auf der kaschierten
Platinenseite verlötet. Die Beinchen auf der anderen Seite werden bündig mit der Platine
abgekipst. Damit passt die Platine wieder perfekt unter die 1:43 Schienen.
Abbildung 17
Das Startampel Basismodul in DIP/DIL-SMD Bauweise um die Bauhöhe möglichst gering zu halten
Jetzt ist es an der Zeit die Einzelbausteine zusammen zu setzen. Das Basismodul wird zusammen
mit dem Arduino Mini auf der Rückseite einer Carrera 1:43 Schiene mit ein paar Klecksen Heißkleber fixiert.
Hier sieht man auch erstmalig den Kontaktstecker zum USB-Serial-Adapter. Die Verbindung zum
10-Ploligen Pfostenverbinder erfolgt nicht über einen entsprechenden Pfostenstecker. Dieser
ist wegen seiner Umrandung zu dick für die Montage unter der Schiene. Ich verwende einfach 10 Pole
einer doppelten Stiftleiste, die ebenfalls mit Heißkleber in eine Auspaarung der Schiene geklebt
wird.
Abbildung 18
Einbau des Arduino Mini und des Basismoduls unter eine Carrera 1:43 Schiene
Jetzt fehlen nur noch ein paar mechanische Bastelarbeiten bis zur endgültigen Fertigstellung.
Die Ampelbrücke wird auf eine Bodenplatte aus Sperrholz gesteckt. Die notwendige Schablone im
Maßstab 1:1 liegt im Open Document Format im Experimentierkasten.
Abbildung 19
Schablone der Bodenplatte der Startampel
Mit der Schablone werden zwei 5 mm Sperrholzstücken ausgesägt. Sie werden auf ein Stück 1mm dickes Flugsperrholz
aufgeleimt. Damit die Dicke stimmt, leime ich oben auf die Sperrholzstücke noch eine weitere Schicht
Flugsperrholz in der Form der Schablone. Wenn alles verleimt ist, die Kanten schleifen.
Zur Halterung der Brücke werden vier M4 Senkkopfschrauben
von unten in die fertige Bodenplatte geschraubt. Mit einer Laubsäge wird noch schnell die Aussparung für
den Stecker erzeugt, dann kann die gesamte Platte mit matter, schwarzer Farbe lackiert werden.
Abbildung 20
Fertig aufgebaute und lackierte Bodenplatte der Startampel
Die Verkleidung der Ampel wird auf Fotopapier ausgedruckt. Die Löcher stanzt man mit
einem 5 mm Locheisen. Auch hier findet ihr die Vorlage im Open Dokument Format im Experimentierkasten.
Damit kann sich jeder das Aussehen der Ampel an seine Wünsche anpassen. Ich bin schon ganz gespannt
auf kreative Ideen und würde mich über Einsendung eurer Designs freuen.
Damit ist es geschafft, das Rennen kann beginnen...
Abbildung 21
Die fertige aufgebaute D143 Carrduino Startampel
Ich wünsche viel Spaß und Erfolg beim Nachbauen.
Experimentierkasten
Alle Dateien für eigene Experimente zum Download auf einen Blick
- Fritzing Steckbrett Image des B250D, Scalable Vector Grafics, svg
- Fritzing Platinen Image des B250D, Scalable Vector Grafics, svg
- Fritzing Schaltplan Image des B250D, Scalable Vector Grafics, svg
- Fritzing Icon des B250D, Scalable Vector Grafics, svg
- Fritzing Bauelement Gleichrichter B250D, Fritzing Datei, fzpz
- Fritzing Datei des Decodierers, Fritzing Datei, fzz
- Programmierdatenwort Befehl Nr. 16, Open Dokument Datei, ods
- Programmierdatenwort Befehl Nr. 16, Portable Document Format, pdf
- Steckplatine des Carrera Style Startlichts, Portable Network Graphics, png
- Schaltplan des Carrera Style Startlichts, Portable Network Graphics, png
- Arduino Sketch Startampel Carrera-Style, ASCII Text, ino
- Arduino Sketch Startampel Carrera-Style Kurze Version, ASCII Text, ino
- Schaltplan des LED-Treibers, Portable Network Graphics, png
- Schaltplan des LED-Treibers, gEDA Datei, sch
- Schaltplan des LED-Treibers, Portabel Document Format, pdf
- Platinenlayout des LED-Treibers, Portabel Network Graphics, png
- Platinenlayout des LED-Treibers, Open Document Datei, odg
- Platinenlayout des LED-Treibers, Portable Document Format, pdf
- Schaltplan der Versorgungsplatine, Portable Network Graphics, png
- Schaltplan der Versorgungsplatine, eEDA Datei, sch
- Schaltplan der Versorgungsplatine, Portable Document Format, pdf
- Layout der Versorgungsplatine, Portable Network Graphics, png
- Layout der Versorgungsplatine, Open Document Datei, odg
- Layout der Versorgungsplatine, Portable Document Format, pdf
- Bodenplatte 1:43 der Startampel, Open Document Datei, odg
- Bodenplatte 1:43 der Startampel, Portable Document Format, pdf
- Verkleidung 1:43 der Startampel, Open Document Datei, odg
- Verkleidung 1:43 der Startampel, Portable Document Format, pdf
Erstveröffentlichung: Februar 2013